Gold: Trotz Macron-Wahlsieg gefragt

von Jörg Bernhard

Nach dem mehr als dreiprozentigen Wochenminus sind Goldinvestoren am Montag auf dem reduzierten Niveau wieder spürbar zuversichtlicher geworden, zumal der parteilose Macron derzeit keine parlamentarische Mehrheit im Rücken hat. Nun darf man gespannt sein, wie die im Juni stattfindende französische Parlamentswahl ausgehen wird. Starke Zahlen vom US-Arbeitsmarkt haben am Freitag die Wahrscheinlichkeit für ein erneutes Anheben der US-Leitzinsen bereits im Juni wahrscheinlicher werden lassen. Weil Gold weder Zinsen noch Dividenden bieten kann, werden steigende Zinsen häufig als Verkaufsargument für Gold interpretiert.

Am Montagnachmittag zeigte sich der Goldpreis mit leicht erholten Notierungen. Bis gegen 14.55 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Juni) um 3,70 auf 1.230,60 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Erholung erweist sich als Strohfeuer

An den Ölmärkten herrscht weiterhin ein hohes Maß an Skepsis. Obwohl Russen und Saudis in Aussicht gestellt haben, ihre freiwillige Kürzung der Fördermengen im zweiten Halbjahr beizubehalten, hielt die technische Erholung nach dem massiven Ausverkauf nicht lange an. Dies dürfte auch am gesunkenen Öldurst der Chinesen gelegen haben. Diese haben nämlich im April mit 8,37 Millionen Barrel pro Tag neun Prozent weniger Öl importiert als im Vormonat.

Am Montagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis gegen 14.55 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (Juni) um 0,31 auf 45,91 Dollar, während sein Pendant auf Brent (Juli) um 0,29 auf 48,81 Dollar zurückfiel.