Alibaba-Aktie nach Geschäftszahlen unter Druck

Der chinesische Online-Händler erzielte einen Gewinn von 0,81 Dollar je Aktie und übertrifft damit die Analystenschätzungen von 0,75 Dollar. Der Umsatz von Alibaba fällt mit 4,22 Milliarden Dollar (3,7 Milliarden Euro) allerdings nicht so gut wie erwartet aus. Im Vorfeld war mit Erlösen in Höhe von mindestens 4,45 Milliarden Dollar gerechnet worden eine Enttäuschung für die Anleger. Sie schicken die Alibaba-Aktie am Donnerstag in den Keller. Auf Xetra schloss das Papier mit einem Minus von 10,36 Prozent bei 78,29 Euro. Zeitweise war die Aktie noch stärker auf ein Tagestief von 77,30 Euro abgerutscht. An der NYSE in New York müssen die Anteilsscheine des Onlineportals ebenfalls kräftige Verluste hinnehmen. Im Donnerstagshandel büßt die Alibaba-Aktie zeitweise mehr als zehn Prozent ein.

Auch der Gewinn ging zurück. Wegen der Investitionen in das mobile Wachstum und hohen Einmalzahlungen verdiente Alibaba 964 Millionen Dollar. Das sind 28 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Damit verfehlte das Unternehmen auch hier die Erwartungen des Marktes. Die Vorlage der Geschäftsergebnisse kurz vor dem Handelsauftakt am Aktienmarkt in New York wurde überschattet von einer Kontroverse um schwere Vorwürfe chinesischer Aufsichtsbehörden gegen die weltgrößte Online-Handelsplattform. Die Staatliche Kommission für Industrie und Handel (SAIC) in Peking hatte am Vortag einen Bericht veröffentlicht, wonach Alibaba nicht genug gegen gefälschte Produkte oder "illegale Geschäfte" auf seinen Handelsplattformen unternehme.

Alibaba war im September des vergangenen Jahres an die Börse gegangen. Es war das größte IPO aller Zeiten, die Aktie des chinesischen Internet-Riesen hatte am ersten Handelstag kräftig zugelegt. Unter dem Kürzel "BABA" hatte Alibaba den Sprung aufs New Yorker Börsenparkett und mit dem Erstkurs von 92,70 US-Dollar die Anlegr begeistert. Er lag annähernd 40 Prozent über dem Emissionspreis. Bei dem Börsengang hatte der Online-Riese 21,8 Milliarden Dollar eingenommen.

Von Markus Gentner/finanzen.at