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Geändert am: 21.09.2020 22:06:08
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Dow schließt deutlich schwächer -- ATX und DAX letztlich tiefrot -- Asiens Märkte schlußendlich tiefer
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt begann die neue Woche erheblich tiefer.
Der ATX hatte kurz nach dem Ertönen der Startglocke bereits ein Minus ausgewiesen. Im weiteren Verlauf rutschte er immer weiter in die Verlustzone ab und schloss am Abend 3,67 Prozent schwächer bei 2.125,31 Punkten.
Als Belastungsfaktor erwiesen sich Bankentitel, die aufgrund der sogenannten FinCEN-Enthüllungen unter Druck kamen. Zwischen 2007 und 2017 registrierten US-Banken mindestens 804 verdächtige Transaktionen in Höhe von mehr als einer Milliarde US-Dollar, die entweder bei österreichischen Geldhäusern landeten oder von diesen auf die Reise geschickt wurden - genannt wurden dabei neben Raiffeisen, die BAWAG und die Erste Group. Entsprechend gerieten in Wien Werte aus der Finanzbrache unter Verkaufsdruck.
Zudem belastete die Angst vor einer neuen Corona-Welle Europas Aktienmärkte.
DEUTSCHLAND
Anleger in Deutschland trennten sich zum Wochenstart verstärkt von Aktien.
Der DAX war bereits leichter in den Handel gegangen und rutschte anschließend sehr deutlich ins Minus. Schlussendlich ging er dann 4,37 Prozent tiefer bei 12.542,44 Stellen in den Feierabend.
Die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen einer neuen Corona-Infektionswelle hat den DAX am Montag schwer in Mitleidenschaft gezogen. Der deutsche Leitindex weitete seine bereits Ende letzter Woche erzielten Verluste deutlich aus. Laut Marktanalyst Milan Cutkovic vom Handelshaus AxiTrader wurden nun die steigenden Corona-Infektionszahlen in Europa zum nächsten Störfaktor für die bereits ins Stocken geratene Aktienrally.
Angesichts eines rapiden Anstiegs von Corona-Fällen steht Großbritannien laut Gesundheitsminister Matt Hancock an einem "Wendepunkt". Auf die Frage, ob das Land mit einem weiteren Lockdown rechnen müsse, sagte er dem Sender BBC: "Ich schließe es nicht aus, ich will es nicht." Ein Lockdown könnte laut Experte Cutkovic katastrophale Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes haben. In Deutschland erreichte die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen einen Höchststand seit knapp fünf Monaten.
Europaweit verzeichnete der Bank-Sektor herbe Einbußen. Grund dafür war ein Leak vertraulicher Geldwäscheverdachtsmeldungen des US-Finanzminsteriums über dubiose Zahlungsströme, die so genannten FinCEN Files.
WALL STREET
Die Angst vor einer neuen Corona-Welle erfasste am Montag auch die Wall Street.
Der Dow Jones baute seinen anfänglichen Verlust im weiteren Handelsverlauf noch aus und schloss letztlich 1,84 Prozent tiefer bei 27.147,24 Zählern. Für den NASDAQ Composite ging es zur Schlussglocke um 0,13 Prozent ins Minus auf 10.778,80 Zähler, nachdem er bereits zum Sitzungsstart nachgegeben hatte.
Die Anleger zeigten sich angesichts der weltweit steigenden Corona-Infektionsfälle zunehmend um die globale Konjunktur besorgt. Eine neue Pandemiewelle und neue Lockdowns könnten die ohnehin schleppende Erholung gefährden, hieß es. Auch die andauernden Spannungen zwischen Peking und Washington drückten auf das Sentiment.
Zudem verunsicherte der an Schärfe gewinnende US-Präsidentschaftswahlkampf die Investoren. Eine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten auf ein neues staatliches Stimulierungspaket dürfte dadurch erheblich erschwert werden. Und die nun im Raum stehende Frage der Neubesetzung des Postens der verstorbenen Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg dürfte die Gräben noch weiter vertiefen. US-Präsident Donald Trump möchten eine Neubesetzung noch vor der Wahl in rund sechs Wochen durchsetzen, trifft dabei aber selbst in den eigenen Reihen auf Widerstand.
Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich unterdessen im August weiter abgeschwächt.
ASIEN
Die asiatischen Börsen zeigten sich am Montag mit Verlusten.
Die Börse in Japan bleibt am Montag und Dienstag feiertagsbedingt geschlossen. In Tokio ging der japanische Leitindex Nikkei zuletzt um 0,18 Prozent höher bei 23.360,30 Indexpunkten ins Wochenende.
In China zeigten sich die Anleger unsicher: Auf dem chinesischen Festland notierte der Shanghai Composite um 0,63 Prozent tiefer bei 3.316,94 Zählern. In Hongkong verlor der Hang Seng 2,06 Prozent auf 23.950,69 Stellen.
Von der Wall Street kamen wenig berauschende Vorlagen, dort war es am Freitag nach einer wechselhaften Handelswoche abwärts gegangen. Noch immer vermissten die Anleger in den USA klare Signale in Richtung eines Stimulierungspakets. Sorge bereitete nach wie vor die steigende Zahl von Corona-Infizierten in vielen Ländern. Daneben wartete der Markt aber auch auf einen Auftritt von US-Notenbank-Chef Jerome Powell vor dem Kongress, von dem sich Teilnehmer Hinweise über das Vorgehen wegen Corona erhoffen.
Derweil zeichnete sich in den USA im Streit um das US-Geschäft der chinesischen Video-Plattform TikTok eine Lösung ab. US-Präsident Donald Trump hatte am Wochenende im Grundsatz einer Vereinbarung zugestimmt, bei der TikTok mit Oracle und Walmart, dem weltgroßen Einzelhändler, eine Partnerschaft eingehen will. Das US-Geschäft soll dann als TikTok Global fortgeführt werden.
Das US-Handelsministerium verschob die für Sonntag geplante Sperre der TikTok-App einstweilen um eine Woche. TikTok hatte dagegen am Freitagabend noch bei einem Gericht in Washington Klage eingereicht. In trockenen Tüchern ist der Deal mit Oracle und Walmart allerdings noch nicht, denn die Verhandlungen gehen weiter. Auch die chinesische Regierung redet bei den Verhandlungen mit und muss zustimmen. Dennoch wird die Aktion als Entspannungssignal zwischen den beiden Ländern gesehen, und Teilnehmer führten die steigenden Notierungen asiatischer Währungen hierauf zurück. Im Übrigen bezweifeln die Börsianer aber, dass sich die amerikanisch-chinesischen Beziehungen in nächster Zeit weiter entspannen werden. Trump werde im Vorfeld der Wahlen weiter auf Konfliktkurs mit China gehen, um von anderen Themen wie Corona abzulenken, hieß es.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX

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Dow Jones | 44 193,12 | 0,18% | |
NASDAQ Comp. | 21 169,42 | 1,21% | |
NIKKEI 225 | 41 059,15 | 0,65% | |
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ATX | 4 660,48 | 2,25% | |
Shanghai Composite | 3 633,99 | 0,45% |