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26.06.2025 14:28:00
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Lackindustrie mit stagnierendem Umsatz von 503 Mio. Euro im Jahr 2024
Die schwache Baukonjunktur hat das Segment der Bautenfarben den Angaben zufolge hart getroffen, es kam zu nochmaligen Absatzrückgängen. Und auch Industrielacke sowie Holz- und Möbellacke litten unter der verhaltenen Investitionstätigkeit in der Industrie und im Konsumgütersektor. Im Automobilsektor war die Entwicklung uneinheitlich. "Insgesamt war der Markt jedoch von Unsicherheit und Produktionsunterbrechungen geprägt", so Culik am Donnerstag vor Journalisten.
Sorge über Zölle auf Titandioxid-Importe
Mit Sorge blickt die Branche auf die diversen Handelskonflikte, insbesondere auf die Einführung von Antidumpingzöllen auf Titandioxid-Importe aus China. "Das Weißpigment ist ein unverzichtbarer Rohstoff für die Herstellung von Lacken und Farben. Die verhängten Zölle von bis zu 42 Prozent könnten zu empfindlichen Preissteigerungen führen, die in der Produktion kaum zu kompensieren wären", warnt der Branchenobmann. Er fordert eine "differenzierte und praxisnahe Herangehensweise der EU-Kommission".
Aber es gibt auch gute Nachrichten. Das erste Quartal 2025 habe mit einem leichten Umsatzplus von zwei Prozent abgeschlossen werden können. "Ein erstes positives Signal nach Jahren der Rückgänge", so Culik, der erste Anzeichen einer Stabilisierung sieht. Gleichzeitig bleibe die Branche mit Herausforderungen wie hohen Energie- und Personalkosten und regulatorischem Druck konfrontiert. Zum Ausblick meinte der Branchenobmann, dieser sei "vorsichtig".
Betriebe stöhnen unter Bürokratie
Zunehmend würden Kunden zudem Nachweise darüber fordern, dass Produkte mit der EU-Taxonomieverordnung konform sind, was für die Hersteller einen erheblichen Prüf- und Dokumentationsaufwand bedeute.
Die heimische Lack- und Anstrichmittelindustrie produziert jährlich rund 133.000 Tonnen Lack- und Anstrichmittel. Rund ein Drittel aller Exporte gingen 2024 nach Deutschland - mit einem Zuwachs von 20 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Auch in Belgien legten die Ausfuhren deutlich zu - hier stand am Jahresende ein Plus von 33 Prozent. Italien entwickelte sich mit moderatem Wachstum ebenfalls positiv.
Weniger erfreulich fiel hingegen die Entwicklung in mehreren osteuropäischen Märkten aus. Auch außerhalb Europas blieben große Impulse aus: Während die Vereinigten Staaten leichte Rückgänge verzeichneten, kühlte sich der Handel mit China nochmals spürbar ab.
stf/kre
WEB https://www.wko.at/oe/news/pressestelle-wkoe
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