12.02.2015 09:46:00

BNY Mellon: Was 2015 wirklich zählt

"Wir glauben, dass die Entwicklung von europäischen Assetpreisen und die entsprechende Investmentperformance in den kommenden zwölf bis 18 Monaten im Wesentlichen von der Geldpolitik der EZB, den Energiepreisen und den Wechselkursen abhängen wird", sagt Thomas Herbert, CIO bei Meriten.

Die Wahlen in Griechenland haben in den vergangenen Wochen erhebliche Aufmerksamkeit erregt. Aus verschiedenen akademischen Blickwinkeln betrachtet – von der Spieltheorie bis zur Geschichte der europäischen Demokratie – mag das angemessen sein. Aus der Investmentperspektive halten wir das Thema jedoch für überbewertet. Wir glauben, dass die Entwicklung von europäischen Assetpreisen und die entsprechende Investmentperformance in den kommenden zwölf bis 18 Monaten im Wesentlichen von anderen Faktoren abhängen wird: der Geldpolitik der EZB, den Energiepreisen und den Wechselkursen.

Faktor eins: Die Geldpolitik der EZB 

Über das Ankaufprogramm der EZB wurde ausreichend berichtet. Die Effekte liegen aus unserer Sicht auf der Hand. Die Zinsen werden niedrigbleiben und die Kurven sich insbesondere am ultralangen Ende weiter verflachen. Crowding-Out und die Suche nach Rendite wird erhebliche Umschichtungen in den Portfolios zur Folge haben. Davon profi tieren in erster Linie die Bewertungen riskanterer Assets. Dabei werden die strukturellen Probleme in Italien und Frankreich in den Hintergrund treten, ebenso wie die möglichen politischen Risiken in Spanien. Gerade die Verantwortlichen in Rom und Paris haben dann etwas mehr Zeit, um über strukturelle Lösungen nachzudenken.

Faktor zwei: Die günstigen Energiepreise

Die geringeren Energiekosten sind sicherlich nicht hilfreich, um höhere durchschnittliche Preise in der Eurozone zu erreichen. Für private Haushalte und Unternehmen stellen sie jedoch einen positiven Impuls dar. Dieser sollte auf Sicht von zwölf bis 18 Monaten nicht unterschätzt werden. Wir gehen davon aus, dass sich die Erdölexporteure für voraussichtlich drei oder mehr Jahre auf niedrige Quotierungen einstellen müssen. Auf der Nachfrageseite fällt es uns schwer zu begründen, warum die globale Wirtschaft in absehbarer Zeit von einem Wachstumsrekord zum anderen jagen sollte. Auf der Angebotsseite wiederum sehen wir zwei Ursachen für einen niedrigen Ölpreis. Zum einen dürfte es einige Zeit dauern, um die Überkapazitäten abzubauen - auch wenn die großen amerikanischen Energiekonzerne bereits erhebliche Schrumpfkuren bei Kapitalinvestitionen und Belegschaft angekündigt haben. Zum anderen ist die Funktionsweise des OPEC-Kartells eingeschränkt. Eine von mindestens drei wesentlichen Voraussetzungen für ein funktionierendes Kartell ist ein homogenes Interesse aller Mitglieder. Das ist angesichts der politischen Gemengelage auf absehbare Zeit eher unwahrscheinlich. Im Hinblick auf externe Verhandlungen hat sich die Situation in fast allen wesentlichen Bereichen teils dramatisch verschlechtert. Erstens können sich einige der schwächeren Mitglieder den niedrigen Ölpreis bei gegebener Förderquote kaum noch leisten und müssen entweder bei der Produktion schummeln oder das Kartell verlassen. Zweitens spalten politische und religiöse Konfl ikte das Kartell. Letztlich ist der Marktanteil des Kartells in den vergangenen Jahren gefallen. Der positive Einfl uss niedriger Energiekosten auf Unternehmensgewinne und höhere verfügbare Einkommen dürfte Europa daher für eine Weile erhalten bleiben.

Faktor drei: Die Wechselkurse

Die Zahl der Teilnehmer in der Disziplin „kompetitives Währungsmanagement“ nimmt fast wöchentlich zu. Von einem Währungskrieg – von dem insbesondere die Angelsachsen gerne reden – sind wir allerdings noch sehr weit entfernt. So lange sollte der Euro seinen starken positiven Einfl uss auf die Exportwirtschaft der Eurozone behalten. Der starke Abwertungstrend ist jüngst zwar vor dem Hintergrund von Spekulationen über die amerikanische Zinspolitik ins Stocken geraten. Wir sehen die USA jedoch im Zyklus weit voraus und schätzen die jetzige Phase eher als Konsolidierung und die Chancen auf einen anhaltend schwachen Euro eher hoch ein.

Der vollständige Ausblick im pdf-Dokument

powered by
€uro FundResearch

Fondsfinder

Fondsname:
Fondsgesellschaft:
Fondsart:
 
Ausgabeaufschlag:
Mindestalter:
Währung:
Jahresperformance:
Volumen:
Sortieren nach:
Suchen