02.07.2015 09:50:00
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BNY Mellon: „Für Kurzläufer bleibt das Umfeld günstig“
"Anleihen, die gegenüber Zins- und Spreadveränderungen unempfindlich sind, bleiben attraktiv. Sofern die EZB nicht das Ende ihrer lockeren Geldpolitik einläutet, ist die Zeit für einen Ausstieg bei Kurzläufern noch lange nicht reif", sagt Alexis Renault, Leiter High Yield bei Meriten Investment Management.
"Der Zinsanstieg seit April hat so manchen Investor auf dem falschen Fuß erwischt. Gerade wer Anleihen mit ultralangen Laufzeiten bevorzugt hat, sitzt heute auf herben Verlusten. Ein Beispiel: Der Tesco-Bond mit Fälligkeit im Jahr 2047 hat seit dem 21. April rund 20 Punkte, also etwa 18 Prozent,verloren – und das fast ausschließlich wegen des Zinseffekts. Und obwohl der Spread um 14 Basispunkte zulegte, stieg die Rendite der 30-jährigen Bundesanleihe um ein Prozent, was einem Kursverlust von 16 Prozent entspricht.
Grundsätzlich bleiben festverzinsliche Papiere mit maximal vier Jahren Restlaufzeit attraktiv – dank ihrer Unempfindlichkeit gegenüber Zins- und Spreadveränderungen. Läuft die Konjunkturso stabil wie zuletzt, gilt das erst recht für Unternehmensanleihen. Dort verbessern sich die Ertragssituation und die Bonität der Unternehmen. Das bedeutet: Die Risikospreads sinken, was die Performance der Unternehmensanleihen verbessert.
Das dürfte bis ins kommende Jahr so weitergehen, sofern die Europäische Zentralbank nicht das Ende ihrer lockeren Geldpolitik einläutet. Sollte nämlich Europas Wirtschaft so positiv überraschen wie die jüngste ifo-Prognose, könnte die EZB auf höhere Zinsen umschwenken. Gleiches gilt, wenn sich das politische Klima plötzlich eintrübt und die Risikospreads steigen. Beides wäre Gift für die Anleihekurse. Derzeit spricht jedoch wenig für diese Szenarien. Die Zeit für einen Ausstieg ist bei Kurzläufern noch lange nicht reif."

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