23.01.2020 15:01:10

Schlechtes Jahr für Vermögensverwalter

Das war wohl nix: Im Jahr 2019 ist es keinem Fondsanbieter am deutschen Markt gelungen, die jeweiligen Vergleichsindizes zu übertreffen. Auch längerfristig sehen die Ergebnisse mau aus, zeigt eine Studie von Fonds Consult.

2019 war kein gutes Jahr für Vermögensverwalter, so das klare Ergebnis der „Vermögensverwalter-Studie 2019“ des Fondsberaters Fonds Consult in München. Demnach hat es im vergangenen Jahr kein Fondsanbieter am deutschen Markt geschafft, mit seinen Produkten besser abzuschneiden als die jeweiligen Vergleichsindizes. „Im vergangenen Jahr waren die Ergebnisse besonders enttäuschend,“ erklärt Michael Wimmer, Analyst bei Fonds Consult. Aber auch über drei und fünf Jahre ist es fast keinem Vermögensverwalter gelungen, die Benchmarks zu schlagen. Aus Kundensicht ist dieses Ergebnis verheerend – schließlich versprechen die Anbieter vermögensverwaltender Anlageprodukte, stets stabile Renditen zu erzielen, egal, wie die Marktlage ist.

Den Herausforderungen, die das vergangene Jahr mit sich brachte, waren die Fondsmanager aber offenbar nicht gewachsen. Ein Grund ist ihr Fokus auf Europa: Als nach dem Kursrutsch Ende 2018 insbesondere US-Aktien sich wieder deutlich besser entwickelten, mit freundlicher Unterstützung vom stärkeren US-Dollar, hatten deutsche Fondsanbieter nicht viel davon. Auf der Rentenseite sah es ähnlich aus. Anleihen profitierten 2019 von der anhaltend expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und sinkenden Risikoaufschlägen für Staatsanleihen aus der Euro-Peripherie. Die breit aufgestellten Rentenportfolios der Vermögensverwalter konnten davon nicht in vollem Umfang profitieren. Auch mit Blick auf die Kosten haben sich bei allen Anbietern die Ergebnisse für Privatanleger verschlechtert – laut Studie bleibt die Kostenbelastung im Vergleich zum Vorjahr hoch. Im aktienorientierten Bereich liegt sie bei jährlich bis zu zwei Prozent.

Commerzbank gewinnt

Für die Studie wurden die Produkte und Leistungen der Anbieter aus dem Sparkassen- und Verbundsektor sowie der Großbanken analysiert. Insgesamt betreuten die betrachteten Anbieter im vergangenen Jahr 78,6 Milliarden Euro Vermögen – etwa drei Prozent weniger als 2018. Mit 86,6 Prozent entfällt der Löwenanteil davon auf Union Investment, Commerzbank und DekaBank. Größter Platzhirsch ist Union Investment: Der Fondsanbieter konnte seine Bestände im zurückliegenden Jahr um 2,5 Prozent erhöhen und seine Marktführerschaft – gemessen am verwalteten Vermögen – um zwei Prozentpunkte auf mehr als 36 Prozent steigern. Auf Platz zwei folgt die Commerzbank, die ihren Marktanteil 2019 auf mehr als 30 Prozent ausbauen konnte.

Das Geld ihrer Kunden legen die untersuchten Vermögensverwalter oft in Dachfonds an, die wiederum in Fonds und Wertpapiere investieren. Im Rahmen der Gesamtbewertung hat Fonds Consult Performance- und Risikokennzahlen für insgesamt vier Risikoklassen standardisiert. Die Gesamtnote für jeden Anbieter ergab sich dann aus der Zusammenfassung der Klassenergebnisse durch Mittelung der Noten je Klasse. Die Commerzbank schaffte mit der Produktreihe „Vermögensmanagement“ eine Bewertung von 1,7. Den zweiten Platz teilen sich Union Investment mit dem Konzept „UniStrategie“ und die HypoVereinsbank mit dem „PB Vermögensportfolio“. Beide erhielten eine Gesamtnote von 2,0.

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