Wienerberger Aktie

Wienerberger für 0 Euro bei ZERO ordern (zzgl. Spreads)

WKN: 83170 / ISIN: AT0000831706

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Interessante Rendite 07.06.2015 03:00:01

Hybridanleihe von Wienerberger: Auf Kündigung bauen

von Thomas Strohm, €uro am Sonntag

Das erste Quartal ist besser ­gelaufen als erwartet - nachdem Wienerberger im vergangenen Jahr die Rückkehr in die Gewinnzone verpasst hat, soll es 2015 klappen. Heimo Scheuch, Chef des weltgrößten Ziegelherstellers, zeigte sich bei der Vorlage der Zahlen jedenfalls zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen. Im vergangenen Jahr gab es hohe Abschreibungen, unter dem Strich stand darum ein Verlust. Der Cashflow war jedoch positiv. Die Aktionäre können sich so dennoch über eine Dividende freuen. Erst vor wenigen Tagen beschloss die Hauptversammlung die Ausschüttung.

Ob es eine Dividende gibt oder nicht, ist auch für Inhaber von Hybridanleihen von Bedeutung. Diese Papiere haben Elemente von Anleihe und Aktie. Wenn das Geschäft schlecht läuft, kann das Unternehmen die Zinszahlung aussetzen. Bisher war das bei Wienerberger nicht der Fall. Der Kupon müsste aber in jedem Fall nachgezahlt werden, wenn die Aktionäre eine Dividende erhalten.

Für Anleger interessant ist momentan vor allem die 2007 emittierte Hybrid­anleihe, welche die Österreicher im ­Februar 2017 zum ersten Mal kündigen können. Dass Wienerberger diese Call-Möglichkeit nutzt, gilt unter Beobachtern als ausgemachte Sache. Als Vorbereitung darauf hat die Firma 2014 bereits eine neue Hybridanleihe emittiert und den Tausch des alten in den neuen Bond angeboten. Etliche Anleger nutzten diese Möglichkeit. Die alte Hybrid­anleihe hat darum nur noch ein Volumen von 228 Millionen Euro, ursprünglich waren es 500 Millionen.

Besonderheiten beachten
Wenn die Anleihe 2017 tatsächlich getilgt wird, winkt Anlegern bis dahin eine Rendite von jährlich 4,7 Prozent. Das ist zwar weit entfernt von den üppigen 9,4 Prozent per annum, die der Bond versprach, als ihn €uro am Sonntag vor zwei Jahren beim Kurs von 91 Prozent für Risikobereite zum Kauf empfahl. Angesichts der wahrscheinlich nur noch relativ kurzen Restlaufzeit und des ­äußerst niedrigen allgemeinen Zinsniveaus ist die Rendite dennoch attraktiv. Dass damit auch Risiken verbunden sind, muss jedem klar sein. Das zeigt die Note "B1" der Agentur Moody’s, die noch zwei Stufen schlechter ist als das Rating für die normalen Anleihen von Wienerberger. Das Wagnis ist indes vertretbar, wenn die Anleihe nur zur Beimischung in einem breit aufgestellten Depot dient. Über die mit Hybridanleihen generell verbundenen Risiken sollten sich Anleger aber bewusst sein.

Die Papiere sind nachrangig, bei ­Insolvenz würden andere Gläubiger ­zuerst bedient, Besitzer von Hybridanleihen dagegen wohl leer ausgehen. Zudem wird erwartet, dass Unternehmen zum erstmöglichen Termin kündigen, sie müssen es aber nicht - formal laufen Hybridbonds wie die von Wienerberger unendlich.

Fazit: Der Bond liefert eine gute Rendite bei vertretbarem Risiko. Trotzdem ist er lediglich als ­Beimischung fürs Depot geeignet.
ISIN: DE000A0G4X39

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