Netflix Aktie
WKN: 552484 / ISIN: US64110L1061
BIlanz präsentiert |
22.10.2025 22:03:00
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Netflix-Aktie nach enttäuschenden Zahlen unter Druck: Gewinnsprung und Umsatzplus
Auch die Erlöse entwickelten sich positiv: Nach 9,83 Milliarden US-Dollar an Umsätzen vor Jahresfrist erlöste Netflix im aktuellen Berichtsquartal 11,51 Milliarden US-Dollar und traf damit die Analystenschätzungen, die im Vorfeld bei 11,51 Milliarden US-Dollar gelegen hatten.
Netflix: Auf Kurs zu einer Milliarde Zuschauer
Netflix nähert sich eigenen Angaben nach der Marke von einer Milliarde Zuschauern. Co-Chef Ted Sarandos sprach davon nach Vorlage aktueller Quartalszahlen, ohne eine konkrete Zahl zu nennen. Der Videostreaming-Marktführer geht bei seiner Schätzung davon aus, dass in Kundenhaushalten im Schnitt mehr als eine Person auf den Dienst zugreift.
Netflix gilt als die klare Nummer eins im Videostreaming - macht seit diesem Jahr aber keine regelmäßigen Angaben zu Kundenzahlen. Das vergangene Jahr hatte Netflix mit 301,6 Millionen Kundenhaushalten abgeschlossen.
Als Gradmesser fürs Wachstum präsentiert Netflix den Anlegern nun die Umsatzentwicklung. Im vergangenen Quartal stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 11,51 Milliarden Dollar.
Kino zum Mitsingen
Netflix punktete bei den Zuschauern im vergangenen Quartal unter anderem mit dem Animationsfilm "KPop Demon Hunters". Die Geschichte, in der eine Girlband mit ihrer Musik die Welt vor Dämonen beschützt, wurde zum meistgesehenen Film bei Netflix. Zusätzlich brachte der Dienst zeitweise auch eine Version zum Mitsingen ins Kino.
Der Kinoerfolg ändere nichts an der Strategie, Filme vorrangig auf der eigenen Plattform und nicht auf der großen Leinwand herauszubringen, betonte Sarandos. Er argumentierte, "KPop Demon Hunters" sei gerade deshalb im Kino erfolgreich gewesen, weil der Film zuvor eine Fangemeinde im Streaming aufbauen konnte.
Könnte Netflix Warner Bros. kaufen?
Nur wenige Stunden vor den Netflix-Quartalszahlen gab der Medienkonzern Warner Bros. Discovery bekannt, dass es mehrere Übernahmeinteressenten gibt. Netflix wird in Medienberichten als einer davon gehandelt. Zum Konzern gehören das Hollywood-Urgestein Warner Bros. und eine Reihe von TV-Sendern wie unter anderem auch CNN. Neben der Film- und TV-Produktion könnte für Netflix - und Konkurrenten - der Bezahlsender HBO mit seinem riesigen Serien-Katalog attraktiv sein.
In einer Videokonferenz gaben Sarandos und der zweite Co-Chef Greg Peters nur wenige Hinweise darauf, ob Netflix im Rennen sein könnte. Sarandos sagte zwar, Netflix habe schon früher klargemacht, dass es kein Interesse am Kauf klassischer TV-Sender habe. Zugleich betonte er aber, dass der Dienst Zukäufe nicht grundsätzlich ausschließe - auch wenn man selbst alles Nötige habe, um erfolgreich zu sein.
Peters spielte zugleich generell die Bedeutung großer Zukäufe herunter. Um nachhaltig erfolgreich zu sein, müssten Unternehmen ihre Fähigkeiten selbst Tag für Tag verbessern. "Man erreicht das nicht, indem man einfach ein anderes Unternehmen kauft."
Steuerstreit in Brasilien
Beim Quartalsgewinn verfehlte Netflix unterdessen die Analysten-Erwartungen. Netflix verwies zur Begründung auf eine noch andauernde Auseinandersetzung mit den Steuerbehörden in Brasilien. Dabei geht es um eine Abgabe bei einigen Zahlungen der brasilianischen Netflix-Tochterfirma an die US-Zentrale. Der Konzern ging davon aus, dass sie nicht fällig wird - stellt sich nun aber auf eine Nachzahlung ab 2022 ein. Unter dem Strich stieg der Gewinn derweil im Jahresvergleich um fast acht Prozent auf knapp 2,55 Milliarden Dollar.
Jefferies belässt Netflix auf 'Buy' - Ziel 1'500 Dollar
Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Netflix mit einem Kursziel von 1500 US-Dollar auf "Buy" belassen. "Wir bleiben Abonnenten", schrieb James Heaney am Dienstagabend nach den Geschäftszahlen. Die Ergebnisse seien zwar durchwachsen gewesen, und der fehlende Ausblick auf 2026 sorge für eine gewisse Wachstumsunsicherheit. An der aus seiner Sicht "bullischen" Anlagestory ändere sich jedoch nichts, so Heaney weiter. Er sieht noch einen langen Weg mit zweistelligem Umsatzwachstum und Steigerungen der Profitabilität.
JPMorgan senkt Ziel für Netflix auf 1275 Dollar - 'Neutral'
Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für Netflix nach Zahlen von 1'300 auf 1'275 US-Dollar gesenkt, aber die Einstufung auf "Neutral" belassen. Sowohl das vergangene Quartal als auch der Ausblick auf das laufende Quartal sähen insgesamt ordentlich aus, schrieb Doug Anmuth am Mittwoch. Der Zwischenbericht des Streaminganbieters beinhalte für die Markterwartungen aber nicht viel Veränderungspotenzial - diese könnten nun ein wenig sinken. Für das Programmangebot im Schlussquartal sehe es aber gut aus. Außerdem dürften die Signale im Fokus stehen, dass Netflix die Tür für selektive Zukäufe offen halte - bisher habe das Unternehmen keine größeren Akquisitionen getätigt.
Netflix-Zahlen kommen an der Börse schlecht an
Die Netflix-Aktien haben am Mittwoch trotz eines anhaltend guten Geschäftswachstums den Anlegern die Stimmung vermiest. Die Netflix-Aktie verlor an der NASDAQ 10,07 Prozent auf 1.116,37 US-Dollar. Für das laufende Jahr reduziert sich damit das Kursplus auf rund 32 Prozent. Allerdings bleibt die Seitwärtsbewegung der Titel seit ihrem Rekordhoch Ende Juni intakt.
Mit einer Marktkapitalisierung von gut 525 Milliarden Dollar ist Netflix an der Börse deutlich mehr wert als die Konkurrenten Walt Disney (205 Milliarden), Comcast (110 Milliarden) und Warner Bros. Discovery (Warner Bros Discovery) (50 Milliarden) zusammen. Die Netflix-Aktie war im Februar im Zuge positiver Jahreszahlen erstmals über die Marke von 1.000 Dollar geklettert. Im April fiel der Kurs infolge der Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump dann fast bis auf 800 Dollar zurück, erholte sich aber rasch und erreichte Ende Juni die bisherige Bestmarke von 1.341 Dollar.
Redaktion finanzen.at mit Material von dpa-AFX

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