Ceconomy St. Aktie
WKN: 725750 / ISIN: DE0007257503
Prognose bleibt |
03.02.2017 12:52:00
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METRO mit Ergebnisrückgang im ersten Quartal - Aktie fällt
Cash & Carry verdient weniger
Das Weihnachtsquartal, das normalerweise als stärkstes des Handelskonzerns gilt, sei diesmal "herausfordernder als gedacht" gewesen, sagte Vorstandsvorsitzender Olaf Koch. Das EBIT vor Sonderfaktoren sank in den Monaten Oktober bis Dezember auf 821 Millionen Euro, nach 828 Millionen im Vorjahr.
Dies sei vor allem auf einen Ergebnisrückgang in der Großhandelssparte zurückzuführen, erklärte METRO. Das Unternehmen habe Preise gesenkt, insbesondere in Russland. Dazu kamen Auswirkungen der Neuausrichtung, die noch stärker auf den Lebensmittelbereich setzt. So mistet METRO das Sortiment im Non-Food-Bereich weiter aus, was zu Umsatzeinbußen führte. Dies war etwa in Deutschland der Fall.
Der Konzernumsatz ging wie bereits bekannt um 0,6 Prozent auf knapp 17 Milliarden Euro zurück. In Deutschland sank er dabei um 1,8 Prozent auf rund 6,7 Milliarden Euro.
Ausblick bestätigt
Das Nettoergebnis sank deutlich auf 200 Millionen von 549 Millionen Euro, wie METRO weiter mitteilte. Allerdings hatte der Konzern im Vorjahreszeitraum von dem Verkauf des vietnamesischen Großhandelsgeschäftes profitiert. Das bereinigte Ergebnis je Aktie erhöhte sich hingegen auf 1,17 von 1,12 Euro. Die Nettoverschuldung blieb mit 0,1 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr stabil.
Die Prognose behielt METRO bei. Das Unternehmen erwartet währungsbereinigt einen leichten Anstieg bei Umsatz und bereinigtem EBIT. Die Prognose gilt dabei für die aktuelle Konzernstruktur. Nach der Aufspaltung werde der Ausblick angepasst, hieß es. Das Handelsunternehmen will sich in einen Lebensmittel- sowie einen Elektronikhandelskonzern aufspalten. Beide Gesellschaften sollen börsennotiert sein. Der Vollzug wird für Mitte 2017 angestrebt.
Aktionäre entscheiden Montag über Aufteilung
METRO hatte dafür im ersten Quartal die wesentlichen Voraussetzungen geschaffen. Der Vollzug wird für Mitte 2017 angestrebt. Eine Zustimmung der Aktionäre auf der am Montag stattfindenden Hauptversammlung wird erwartet. So haben bereits die drei Großaktionäre Haniel, Schmidt-Ruthenbeck und Beisheim, die zusammen knapp 50 Prozent der Anteile halten, ihre Zustimmung signalisiert.
Das Großhandels- und Lebensmittelgeschäft soll unter der Unternehmensmarke METRO an den Start gehen. Die Unterhaltungselektroniksparte mit den beiden Handelsketten Media Markt und Saturn erhält den Namen "Ceconomy". Für beide Gesellschaften erwartet der METRO-Konzern mittelfristig ein nachhaltiges Wachstum.
Mit der Aufteilung hofft der METRO-Konzern auf eine bessere Entwicklung der jeweiligen Unternehmen. Zudem können Lebensmittelhandel und Unterhaltungselektronik künftig unabhängig von einander am Kapitalmarkt agieren. Auch soll so mehr Wert für die Aktionäre geschaffen werden. Synergien gab es zwischen den beiden Geschäftsteilen ohnehin so gut wie nicht.
Anleger von Zahlen enttäuscht
Bei den METRO-Anlegern gab es jedoch am Freitag zunächst lange Gesichter: Der vorgelegte Bericht über das abgelaufene Weihnachtsquartal erfüllte die Erwartungen nicht. Insbesondere das Ergebnis enttäuschte. Die Reaktion der Investoren ließ nicht lange auf sich warten: Die Anteilsscheine von METRO büßten im späteren Vormittagsgeschäft 2,90 Prozent auf 30,950 Euro ein und waren damit Schlusslicht im kaum veränderten MDAX.
Auf den ersten Blick sei das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) zwar beinah wie erwartet ausgefallen, der zweite Blick lege allerdings die Schwächen frei, schrieb Analyst Volker Bosse von der Baader Bank. Letztlich habe das Ergebnis vor Zinsen und Steuern von deutlichen Verbesserungen im Segment "Sonstige" profitiert, bemängelte er und sah darin einen "negativen Touch". In diesem Segment erfasst der Konzern unter anderem die Verwaltung seiner Immobilien.
Equinet-Analyst Christian Bruns bezeichnete die Bilanz zum ersten Geschäftsquartal 2016/17 als "insgesamt glanzlos". Auch er hob eine Immobilientransaktion hervor, die das Ergebnis gestützt hatte. Die Lebensmitteltöchter METRO Cash & Carry sowie Real hätten die Durchschnittsschätzungen der Analysten verfehlt, die Unterhaltungselektronik-Sparte Media-Saturn hingegen den Erwartungen entsprochen. Im fallenden Aktienkurs sieht Bruns nun eine Kaufgelegenheit. Im Verlauf des Geschäftsjahres sollte sich das Umfeld aufhellen.
Das zweite Geschäftsquartal könnte nach Ansicht von Warburg-Experte Thilo Kleibauer aber wegen der Rubel-Entwicklung noch herausfordernd bleiben. "Am wichtigsten ist aber die geplante Aufspaltung, die an diesem Montag zur Hauptversammlung auf der Agenda steht", schreibt er. Dieser Schritt sollte zu einer weiteren Neubewertung führen, vor allem wegen der starken Position der so entstehenden neuen METRO Großhandels- und Lebensmittelgruppe."
FRANKFURT (Dow Jones und dpa-AFX)

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