Broadcom Aktie
WKN DE: A2JG9Z / ISIN: US11135F1012
Bilanz veröffentlicht |
05.09.2025 22:08:00
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Broadcom-Aktie mit Rekordhoch: Umsatz- und Gewinnplus - Kooperation mit OpenAI voraus?
Der Quartalsumsatz von Broadcom belief sich daneben im zweiten Jahresviertel auf 15,95 Milliarden US-Dollar, nach 13,07 Milliarden US-Dollar im Vorjahreszeitraum. In ihren Prognosen waren die Analysten indes von einem Quartalsumsatz in Höhe von 15,83 Milliarden US-Dollar ausgegangen.
Umsatzschub dank KI-Lösungen
Der Apple- und Google-Chipzulieferer Broadcom hat Umsatz und Gewinn im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal deutlich steigern können und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Für das letzte Vierteljahr geht das Unternehmen von einem deutlicheren Wachstum aus, als die Marktexperten zuvor angenommen hatten. Dabei profitiert Broadcom von Lösungen rund um die Künstliche Intelligenz (KI).
So stieg der Umsatz mit KI-Halbleitern im dritten Quartal (per 3. August) auf 5,2 Milliarden US-Dollar, wie Broadcom am Donnerstag in San Jose mitteilte. Im Schlussquartal soll auf 6,2 Milliarden Dollar anziehen. Analysten hatten hier mit weniger gerechnet.
Insgesamt erzielte Broadcom im Quartal ein Umsatzplus von 22 Prozent auf 15,95 Milliarden Dollar (rund 13,7 Mrd Euro) und damit dem Unternehmen zufolge einen Rekordwert. In den letzten drei Monaten des Geschäftsjahres sollen die Erlöse um knapp ein Viertel auf 17,4 Milliarden Dollar zulegen und damit ebenfalls stärker ausfallen als von Analysten erwartet.
Im Quartal legte das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 8,2 auf 10,7 Milliarden Dollar zu und fiel ebenfalls besser aus als von Analysten erwartet. Unter dem Strich verdiente Broadcom bereinigt 8,4 Milliarden Dollar, nach 6,1 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen gehört in den Augen vieler Anleger wie NVIDIA zu den großen Profiteuren des Ausbaus von KI-Rechenzentren.
Kreise: Broadcom gewinnt OpenAI als Kunden für KI-Beschleuniger
Die ChatGPT-Entwicklerfirma OpenAI will sich offenbar mit Hilfe von Broadcom weniger abhängig von den leistungsstarken KI-Chips von NVIDIA machen. So will der Chiphersteller Broadcom zusammen mit OpenAI einen sogenannten KI-Beschleuniger entwickeln und produzieren, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Zuvor hatte die "Financial Times" über die Pläne berichtet. Hardware-Produkte dieser Reihe sollen dann ab 2026 ausgeliefert werden. Es geht um viele Milliarden US-Dollar.
Sollte Broadcom und OpenAI die Entwicklung eines KI-Beschleunigers (AI Accelerator) gelingen, würden sie in einen lukrativen Bereich des Geschäfts mit Künstlicher Intelligenz vorstoßen, der von NVIDIA dominiert wird. So bilden die Hochleistungschips von NVIDIA aktuell das Rückgrat so ziemlich aller KI-Rechenzentren, denn Beschleuniger sind für die Entwicklung von KI bei großen Technologieunternehmen wie Meta und Microsoft unverzichtbar.
Broadcom-Chef Hock Tan hatte bei der Analystenkonferenz anlässlich der am Donnerstagabend veröffentlichten Quartalszahlen gesagt, dass der Konzern einen neuen Kunden für sein Geschäft mit kundenspezifischen Beschleunigern gewonnen hat. Das Unternehmen habe Aufträge im Wert von mehr als zehn Milliarden US-Dollar von dem neuen Kunden erhalten. Er nannte keine Namen, nach Bloomberg-Informationen handelt es sich dabei um OpenAI,
Damit habe Broadcom in diesem Bereich nun schon den vierten Kunden angekündigt und das noch schneller als erwartet, schrieb Analyst Blayne Curtis vom Investmenthaus Jefferies in einer ersten Reaktion. Der Konzern dürfte daher 2026 noch schneller wachsen als 2025 und 2027 dann nochmals zulegen. Zudem seien die Aufträge im Wert von zehn Milliarden Dollar lediglich der Anfang.
So reagiert die Broadcom-Aktie
Die Erfolge von Broadcom mit Angeboten für Künstliche Intelligenz (KI) kommen am Freitag in der Technologiebranche gut an. Angetrieben vom Quartalsbericht und einem Großauftrag erreichten die Titel des Chipriesen mit rund 356 US-Dollar ein Rekordhoch und das reichte locker für den Spitzenplatz im NASDAQ 100. Im NASDAQ-Handel gewannt die Broadcom-Aktie letztlich 9,41 Prozent auf 334,89 US-Dollar. Der Konzern ist mittlerweile zu den sieben größten Tech-Werten in den USA aufgestiegen und hat in der Rangfolge den Elektroautobauer Tesla überholt.
Im Kielwasser von Broadcom ging es für Micron Technology und die in New York gelisteten Titel des Branchenzulieferers ASML NV um 2,7 beziehungsweise 2,5 Prozent hoch. Auch in Europa waren Chipaktien gefragt. Stärker als Infineon zogen dort vor allem die Titel von STMicroelectronics nach einer Empfehlung der Investmentbank Exane BNP an.
Dagegen büßten die Aktien der US-Branchenkollegen NVIDIA und AMD 3,5 beziehungsweise 6,5 Prozent ein. Offenbar litten sie unter Sorgen, dass der Erfolg von Broadcom sie Marktanteile kosten könnte.
Der Apple- und Google-Chipzulieferer Broadcom steigerte neben dem Umsatz auch den Gewinn im dritten Geschäftsquartal deutlich und übertraf die Erwartungen der Analysten. Für das Schlussquartal geht das Unternehmen von einem deutlicheren Wachstum aus, als die Marktexperten zuvor angenommen hatten. Hinzu kommt, dass Broadcom Kreisen zufolge zusammen mit der ChatGPT-Entwicklerfirma OpenAI einen sogenannten KI-Beschleuniger entwickeln und produzieren will.
Die Ergebnisse des im Juli beendeten Geschäftsquartals seien besser als erwartet gewesen, schrieb Harlan Sur von JPMorgan. Der Umsatzausblick bis Oktober sei solide - getrieben von KI-Nachfrage, einer generellen Stabilisierung bei anderen Halbleitern sowie von einer soliden Dynamik bei der Tochter VMware. Mark Lipacis von Evercore ISI zeigte sich überrascht von den Umsätzen von Broadcom im KI-Bereich.
Blayne Curtis von Jefferies hob hervor, dass Broadcom einen vierten Großkunden im Geschäft mit ASIC-Chips gewonnen habe, die auf bestimmte Rechenaufgaben spezialisiert sind. Bei dem Kunden soll es sich dem Vernehmen nach um OpenAI handeln. Broadcom-Chef Hock Tan hatte in einer Analystenkonferenz nur gesagt, dass der neue Kunde Aufträge im Wert von mehr als zehn Milliarden US-Dollar mit sich bringe. Er nannte jedoch keinen Namen.
Mit Blick auf europäische Chipwerte betonte ein Händler, die Erfolge von Broadcom mit KI-Chips und die wohl mit OpenAI geschlossene Partnerschaft seien positiv für Infineon. Denn der deutsche Chiphersteller sei der Hauptlieferant von Leistungshalbleitern für die KI-Angebote von Broadcom. Der Börsianer ergänzte, Infineon steigere den Umsatz mit KI-Leistungschips in diesem Jahr um über 100 Prozent auf 600 Millionen Euro.
Der Händler sieht in der jüngsten Kursschwäche der Infineon-Aktie eine Kaufgelegenheit, auch wenn drohende Zölle auf Halbleitereinfuhren in die USA ein negativer Aspekt seien. Bei Infineon und STMicroelectronics machten Verkäufe in den Vereinigten Staaten jeweils etwa 10 Prozent des gesamten Umsatzvolumens aus.
Redaktion finanzen.at mit Material von dpa-AFX

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