Swiss Re Aktie
WKN DE: A1H81M / ISIN: CH0126881561
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19.11.2025 10:00:13
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Alterung, KI und ein Revival der Industriepolitik – strukturelle Umbrüche führen zu einer Neuordnung der Weltwirtschaft, sagt Swiss Re Institute
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Swiss Re Ltd
/ Schlagwort(e): Marktbericht/Research Update
London, 19. November 2025 – Die Weltwirtschaft tritt in eine Phase ein, die von erhöhten Staatsausgaben und industriepolitischer Dominanz geprägt ist. Eine lockere Fiskal- und Geldpolitik schützt das Wachstum vor den Auswirkungen von Handelszöllen, allerdings um den Preis einer strukturell höheren Inflation und einer steigenden Schuldenlast, wie das Swiss Re Institute feststellt. Laut der jüngsten sigma-Studie «Shifting Sands» dürfte das reale Wachstum des globalen BIP ab 2025 stabil bleiben, aber unterhalb der Marke von 3,1% aus den zehn Jahren vor der Pandemie. «Die Industriepolitik schreibt das Drehbuch der Wirtschaft um, KI ist auf dem Vormarsch, und das Wachstum wirkt stark. Doch wie solide es wirklich ist, wird der Kreditzyklus zeigen. Die Bemühungen um Reindustrialisierung und die technologische Transformation kurbeln die Wirtschaft an und stützen den Kern des Versicherungsgeschäfts, aber hinter den Zahlen zum Wirtschaftswachstum verbergen sich tiefer liegende strukturelle Schwächen, die zum Vorschein kommen werden, sobald der Kreditzyklus kippt. Kurzfristig erwarten wir eine wirtschaftliche Schwächephase, in der die Zölle weiterhin in den USA die Preise treiben und weltweit die Exporte belasten», so Jérôme Jean Haegeli, Group Chief Economist von Swiss Re und Leiter des Swiss Re Institute. Einer der strukturellen Umbrüche, die sich längerfristig durchsetzen werden, ist die wirtschaftspolitische Akzentverschiebung in Richtung Industriepolitik. Das erhöhte Risiko einer fiskalischen Dominanz – bei der die Zentralbanken mehr Wert auf Schuldenstabilität als auf Preisstabilität legen – und anhaltende Industrieausgaben werden dazu führen, dass die Inflation nicht unter das Niveau sinkt, das vor 2020 die Norm war, und die Renditen langlaufender Anleihen erhöht bleiben. In den USA wird sich das reale BIP-Wachstum 2026 auf 2% und 2027 auf 1,9% abschwächen, während der Euroraum von staatlichen Finanzpaketen profitiert, insbesondere dem deutschen Investitionsprogramm in Höhe von 1 Bio. EUR (2026: 1,3%; 2027: 1,5%). In China wird das Wachstum aufgrund des immer noch schwachen Binnenkonsums und der Belastung durch Immobilienanlagen sowie trotz einer gelockerten Geldpolitik 2026 auf 4,5% und 2027 auf 4,2% sinken. Die asiatischen Schwellenländer werden sich mit ihrer flexiblen Geldpolitik weiterhin als robust erweisen und davon profitieren, dass die Fragmentierung der Welt zu einer Verlagerung der Handelsströme führt. Strukturelle Umbrüche verändern die Versicherungslandschaft Industriepolitik ist heute wieder ein zentraler Aspekt nationaler Wirtschaftsstrategien. Die Zahl der staatlichen Eingriffe in verschiedene Industriezweige hat sich seit 2012 verdreifacht, und es entstand ein globaler Wettlauf um die Führung im Technologiesektor und im verarbeitenden Gewerbe. Die wirtschaftspolitische Akzentverschiebung in Richtung Industriepolitik führt zu mehr Inlandsinvestitionen, insbesondere in Halbleiter, KI-Infrastruktur und Verteidigung, erhöht aber auch das Fragmentierungs- und Konzentrationsrisiko. Die Industriepolitik soll die Widerstandsfähigkeit fördern, birgt aber auch die Gefahr der Ineffizienz, wenn Unternehmen die regionale Verlagerung von Lieferketten, Produktionsabläufen und Beschaffung beschleunigen. Für Versicherer bedeutet dies mehr Möglichkeiten in den Engineering-, Sach- und Haftpflichtsparten, aber auch eine stärkere Korrelation der Exponierungen, wenn es zu Schocks kommt. Die Alterung der Bevölkerung verändert die Arbeitsmärkte, den Konsum und den Absicherungsbedarf. Die Nachfrage verlagert sich von der Absicherung der Familie hin zu Lösungen im Bereich Langlebigkeit, Alterseinkommen und Gesundheit, und dies zwingt die Versicherer zu Innovationen und zur Ausdehnung des Versicherungsschutzes auf eine längere Lebensspanne. Die demografische Alterung verändert zudem die Dynamik des Asset-Liability-Managements, führt zu längeren Durationsanforderungen und erhöht die Bedeutung einer langfristigen Solvabilitätsplanung bei den Versicherern. KI als Chance und Herausforderung KI verändert die Arbeitsabläufe in den Wertschöpfungsketten in der Nichtleben- und Lebensversicherung. Das Swiss Re Institute schätzt, dass Versicherer im Jahr 2025 weltweit 3–8% ihres IT-Budgets für die Entwicklung von KI-Fähigkeiten aufwenden, um betriebliche Vorteile in Form von Effizienzsteigerungen, Zeitersparnis und optimierten Arbeitsabläufen zu erzielen. Dem sigma-Bericht zufolge haben sich bisher jedoch weniger als 5% der Versicherer zu den finanziellen Auswirkungen geäussert (basierend auf einer Stichprobe von 187 grossen Versicherern). In naher Zukunft erwarten die sigma-Autoren keine KI-bedingten Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt, weil es den meisten Versicherern eher um die Unterstützung der menschlichen Arbeitskräfte geht als um die vollständige Automatisierung von Prozessen. Eine der grössten Herausforderungen für die Versicherer wird darin bestehen, Risiken zu modellieren und zu bewerten, für die es keine historischen Präzedenzfälle gibt, und gleichzeitig das Potenzial der KI zu nutzen, um Underwriting, Schadenbearbeitung und Produktivität zu optimieren. Profitabilität der Versicherungsmärkte bleibt robust Trotz dieser Herausforderungen geht die globale Versicherungswirtschaft diese neue Ära aus einer Position der Stärke an. Die strukturell positiven Effekte der hohen langfristigen Zinsen, des demografischen Wandels und der technologischen Innovation werden die Profitabilität weiterhin unterstützen. Zudem ist die Branche mit Solvabilitätsquoten von über 200% und hohen Liquiditätspuffern nach wie vor gut kapitalisiert und widerstandsfähig. Die weltweiten Versicherungsprämien dürften 2026 und 2027 real um 2,3% zunehmen. Im Nichtlebengeschäft wird das weltweite reale Prämienwachstum laut Prognose zunächst auf 1,7% sinken und 2027 dann auf 2,5% steigen. Dank strukturell hoher Anlagerenditen (4,3%) und diszipliniertem Underwriting wird die Profitabilität mit einer Eigenkapitalrendite von rund 10,5% solide bleiben. Im Lebengeschäft wird das weltweite Prämienvolumen um 2,5% pro Jahr steigen, verglichen mit 2,2% im Jahr 2025. Höhere Renditen langfristiger Anleihen werden die Kapitalerträge stützen und die Profitabilität stärken, wobei sich die Rendite auf Kapitalanlagen im Lebengeschäft bis 2027 auf 4% erhöhen wird. Das weltweite Volumen der Lebensversicherungsprämien dürfte bis 2027 auf 4,1 Bio. USD steigen, was einem Anteil von 44% der gesamten Marktprämien entspricht. Tabelle 1: Prognosen für reales BIP-Wachstum und VPI-Inflation, 2024 bis 2027P
P = Prognosen. Daten per 6. November 2025. Tabelle 2: Prognostiziertes reales Prämienwachstum
P = Prognosen. Daten per 6. November 2025. So erhalten Sie diese sigma-Studie: Die englische Ausgabe der sigma-Studie 5/2025, «Shifting Sands – Global Economic and Insurance Market Outlook 2026–2027» ist in unserem sigma explorer verfügbar, wo Sie alle Studien des Swiss Re Institute unter einem Dach finden. Um kostenlosen Zugang zu den makroökonomischen und versicherungsmarktbezogenen Daten, Prognosen und Studien des Swiss Re Institute zu erhalten, registrieren Sie sich bitte im sigma explorer. Eine Zusammenfassung der sigma-Studie 5/2025 können Sie hier herunterladen. Für weitere Fragen, bitte kontaktieren Sie Swiss Re Media Relations: + 41 (0)43 285 7171 oder Media_Relations@Swissre.com. Swiss Re Hinweise zu Aussagen über zukünftige Entwicklungen
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