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17.11.2025 13:50:23

Hohe Unsicherheit an den Märkten

Kolumne

Auf und Ab, aber klares Plus: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche wieder zugelegt. Dabei vollführten die Indizes eine Berg- und Talfahrt, die Gewinne überwogen allerdings spürbar. In der ersten Wochenhälfte sorgten die sich abzeichnende Einigung im Haushaltsstreit in den USA und das damit verbundene Ende des Teilstillstands der Regierungsgeschäfte, des Shutdowns, ebenso für Aufwind wie etliche gut aufgenommene Quartalsberichte.

Rückblick: Gewinnmitnahmen aus Vorsicht

Danach setzten dann aber Gewinnmitnahmen ein, ausgelöst unter anderem von schwächeren Vorgaben von den US-Aktienmärkten. Auch Befürchtungen, die nach Ende des Shutdowns in Vielzahl erwarteten US-Konjunkturdaten könnten recht unterschiedliche Impulse liefern, ließen Investoren Gewinne realisieren. Zu Ende der Handelswoche verschreckten zudem Äußerungen aus der US-Notenbank Fed, die die Hoffnungen auf rasche Zinssenkungen dämpften, etliche Anleger.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) gewann im Wochenvergleich 1,3 Prozent auf 23.876,55 Zähler, die im Wochenverlauf wieder überstiegene Marke von 24.000 Punkten konnte er allerdings nicht halten. Der MDax kletterte um 2,1 Prozent auf 29.412,36 Zähler. Der TecDax legte um 2,0 Prozent zu auf 3.534,64 Punkte. Der m:access All-Share verbesserte sich um 1,1 Prozent auf 1.248,05 Zähler.

Die Titel von Bayer verteuerten sich trotz spürbarer Verluste am vergangenen Freitag um 9,0 Prozent, was sie zum größten Wochengewinner im Dax machte. Die Quartalszahlen des Pharma- und Agrarchemiekonzern waren gut angekommen. Bei Siemens Energy honorierten die Anleger unter anderem eine Prognoseerhöhung, die Papiere verteuerten sich um 8,6 Prozent. Dagegen fiel der Kurs von Siemens um 2,9 Prozent, hier belasteten vor allem die Zahlen und die Aussagen zu den weiteren Geschäftsaussichten. Im MDax führten die Titel von Bechtle die Wochengewinnerliste mit einem Sprung um 17,1 Prozent an, der IT-Dienstleister überzeugte mit Zahlen und Ausblick.

Anleihen: Weiter nachgegeben

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche weiter nachgegeben. Dabei schwankten die Notierungen die meiste Zeit in engen Grenzen, bevor sie am vergangenen Freitag deutlicher nachgaben. Hier kamen wachsende Unsicherheit in Bezug auf die anstehenden US-Wirtschaftsdaten und nachlassende Zinssenkungsphantasie in Bezug auf die US-Notenbank zusammen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe zog im Wochenvergleich von 2,66 auf 2,71 Prozent an. Die Umlaufrendite stieg von 2,59 auf 2,64 Prozent.

Ausblick: In welche Richtung bewegt sich die Fed?

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche uneinheitlich geschlossen. Unter den Anlegern machte sich nach dem Ende des Shutdowns Unsicherheit breit, Hintergrund waren die bislang aufgeschobenen und nun teils zur Veröffentlichung anstehenden Konjunkturdaten. Zudem mehrten sich die Spekulationen, die Fed könnte in diesem Jahr doch keine dritte Zinssenkung vornehmen. Der Dow-Jones-Index, der am vergangenen Mittwoch ein neues Rekordhoch erreicht hatte, verbesserte sich im Wochenvergleich letztlich noch um 0,3 Prozent auf 47.147,48 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 kam um 0,1 Prozent voran auf 6.734,11 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100 sank um 0,2 Prozent auf 25.008,24 Punkte.

Ausblick

Beim Blick auf die aktuelle Woche an den deutschen Aktienbörsen gehen die Ansichten von Analysten stärker auseinander als üblich. Während die einen beinahe einen Abgesang auf die Jahresendrally anstimmen, geben sich andere noch optimistisch.

Wohin es tatsächlich geht, dürfte unter anderem von der sich an den Märkten durchsetzenden Meinung zur weiteren Geldpolitik der US-Notenbank abhängen. Der Dämpfer zu Ende der vergangenen Woche könnte nachwirken, das Protokoll der vergangenen Ratssitzung sowie die wieder anlaufende Veröffentlichung von US-Konjunkturdaten könnten weitere Signale geben. Hier dürften die Marktteilnehmer vor allem auf die US-Arbeitsmarktzahlen für September achten, deren Veröffentlichung aufgrund des Shutdowns ausgefallen war und die nun am Donnerstag nachgeholt werden soll. Die Daten könnten die Spekulationen, in welche Richtung sich die Fed bewegen könnte, merklich beeinflussen.

Von Unternehmensseite werden deutlich weniger Impulse erwartet als zuletzt. Die Berichtssaison neigt sich dem Ende zu. Aus den USA allerdings kommt mit dem Bericht des KI-Chip-Riesen Nvidia noch einmal ein hochkarätiges Ereignis, die Zahlen und der Ausblick könnten neben Einzel- und Branchenwerten wegen der Bedeutung des Unternehmens auch den Gesamtmarkt beeinflussen.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 17.11.: New York Empire State Herstellungsindex (USA)
Dienstag, 18.11.: ADP-Arbeitsmarktbericht (USA); Industrieproduktion in den USA; Import- und Exportpreise in den USA
Mittwoch, 19.11.: Verbraucherpreise in der Eurozone; Protokoll der vergangenen Ratssitzung der US-Notenbank
Donnerstag, 20.11: Erzeugerpreise in Deutschland; Verbrauchervertrauen in der Eurozone; US-Arbeitsmarktbericht für September; Philadelphia Fed Herstellungsindex (USA)
Freitag, 21.11.: Einkaufsmanagerindizes für das produzierende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe in den USA; Dienstleistungsindex für die USA; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Inflationserwartungen der Verbraucher in den USA

Ulrich Kirstein ist Pressesprecher der Börse gettex. Der Betriebswirt und Kunsthistoriker schreibt über Literatur und Börse, interviewt alle 14 Tage in Börse am Donnerstag den Leiter Marktsteuerung und hat u.a. mit Christine Bortenlänger Börse für Dummies und Aktien für Dummies verfasst.

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